Sichere, kollaborative Datenverarbeitung in KI-Modellen
Dr. Hossein Yalame für Promotionspreis IT-Sicherheit 2025 nominiert
2025/05/09 by Daniela Fleckenstein
Wie können Daten in KI-Modellen sicher verarbeitet werden, ohne dass Beteiligte ihre sensiblen Informationen preisgeben müssen? Mit dieser Frage befasste sich Informatiker Dr.-Ing. Hossein Yalame in seiner Dissertation zu sicheren Multi-Party-Computation-Protokollen am Fachgebiet ENCRYPTO. Für die Arbeit wurde er nun als einer von drei Finalisten für den CAST/GI Promotionspreis IT-Sicherheit 2025 nominiert.
Dr. Yalames Forschung trägt den Titel „ und wurde betreut von Prof. Thomas Schneider am Advancing MPC: From Real-World Applications to LUT-Based Protocols. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das kryptografische Verfahren der sicheren Mehrparteienberechnung (Secure Multi-Party Computation; MPC). Es erlaubt mehreren Parteien, beispielsweise gemeinsam KI-Modelle zu trainieren oder Datenanalysen durchzuführen, ohne die jeweiligen privaten Daten preiszugeben. Im November 2024 wurde er dafür bereits mit dem Fachgebiet ENCRYPTO e.V. in Bonn ausgezeichnet. Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD)
Hossein Yalames Dissertation behandelt zwei Kernfragen:
- Effizienzgewinne: Die Dissertation zeigt neue Methoden, die den Rechen- und Kommunikationsaufwand von MPC-Protokollen reduzieren – unter anderem durch die Nutzung von Lookup Tables (LUTs), Hardware-Beschleunigung (z. B. Vector AES) und durch spezialisierte Protokolle für Zwei- und Drei-Parteien-Berechnungen.
- MPC in der Praxis: Darüber hinaus wird gezeigt, wie sich datenschutzfreundliche Verfahren etwa im maschinellen Lernen und beim föderierten Lernen konkret einsetzen lassen.
Nach Abschluss seiner Promotion setzt Yalame seine Arbeit an Privatsphäre-schützenden Lösungen nun bei Bosch Research fort. Am 18. September 2025 präsentiert er die Ergebnisse seiner Dissertation unter dem Titel „Securing Europe’s ‘New Oil’: Driving Trustworthy AI with Secure Multi-Party Computation“ beim Finale im Rahmen des in Potsdam. Dort stellen alle drei Finalisten ihre Forschung vor, das Fachpublikum entscheidet anschließend über die Vergabe des Preises. Neben Dr. Hossein Yalame sind Dr. Benedikt Wagner (Universität des Saarlandes) und Dr. Marcus Brinkmann (Ruhr-Universität Bochum) nominiert. GI INFORMATIK FESTIVALs
Der Preis wird jährlich von CAST e.V. und dem Fachbereich Sicherheit – Schutz und Zuverlässigkeit der Gesellschaft für Informatik (GI) vergeben und würdigt herausragende Dissertationen, die die IT-Sicherheit messbar in Theorie und Praxis voranbringen. Er ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Nominierung unterstreicht die starke Rolle des Sonderforschungsbereichs CROSSING und der TU Darmstadt in der deutschen IT-Sicherheitsforschung – und den Beitrag junger Wissenschaftler*innen zu einer vertrauenswürdigen digitalen Zukunft.