Junge Menschen im Fokus
Professor Buchmann an Leopoldina-Denkschrift beteiligt
2024/09/11 by leopodina/feu/df
Professor Johannes Buchmann, bis 2019 Professor für Informatik und Mathematik sowie Sprecher des Sonderforschungsbereichs CROSSING an der TU Darmstadt und aktives Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, hat gemeinsam mit weiteren Expert:innen Empfehlungen der Leopoldina zu „Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen und Schulen“ als eine Leitperspektive im deutschen Bildungssystem vorgestellt. Die interdisziplinären Autor:innen gehen dabei auch auf die Rolle von digitalen Medien ein.
Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen sind entscheidend für ihr Wohlergehen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten, insbesondere ihre psychische und körperliche Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe. Sie umfassen kognitive, emotionale, motivationale und soziale Fähigkeiten, die es erlauben, eigene Ziele zu erreichen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren, heißt es in der . Jedoch haben viele junge Menschen mit psychischen und körperlichen Problemen, Zukunftsängsten und Schulschwierigkeiten zu kämpfen. „Eine konsequente und nachhaltige Förderung der Selbstregulationskompetenzen kann die lebenslange Entwicklung und die Entfaltungsmöglichkeiten der einzelnen Kinder und Jugendlichen entscheidend verbessern – mit großem Nutzen für unsere Gesellschaft“, so Leopoldina-Mitglied Professorin Herta Flor vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, Co-Sprecherin der Stellungnahme, die die Stellungnahme verfasst hat. Arbeitsgruppe, Co-Sprecher der Arbeitsgruppe, betonte: „Hier müssen Staat und Gesellschaft schnell handeln. Die Forschung zeigt, dass es für die Förderung der Selbstregulationskompetenzen nachweislich wirksame Ansätze gibt.“ Professor Johannes Buchmann
Die Autorinnen und Autoren unternehmen in der Stellungnahme eine empirisch fundierte Bestandsaufnahme des Wohlergehens und der Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie beschreiben verbreitete psychische Störungen sowie Ursachen körperlicher Probleme, gehen auf die erheblichen Bildungsdefizite junger Menschen und ihre Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe ein. Bedeutsame Risikofaktoren sind ein niedriger sozioökonomischer Status, Flucht- und Zuwanderungshintergrund, Gewalt- und Mobbingerfahrungen sowie – trotz aller Vorteile – digitale Medien und Techniken.
Die Fähigkeit zur Selbstregulation ist ein wichtiger Schutzfaktor. Die Expert:innen erläutern psychologische und neurowissenschaftliche Grundlagen und stellen zahlreiche wissenschaftlich fundierte Strategien vor, die in Kindertagesstätten und Schulen eingesetzt werden können.
Die Stellungnahme wurde von einer interdisziplinär besetzten Gruppe erarbeitet, zu der auch die von der TU Darmstadt zählt. Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etwa aus den Fächern Psychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizin, Bildungsforschung, Sportwissenschaft, Informatik und Statistik. Informatik-Professorin Iryna Gurevych