Dialogpanel zur Digitalen Friedensförderung

Nachbericht zur Konferenz Science-Peace-Security ’23

2023/12/13

Die Konferenz “Science Peace Security” zur Friedens- und Konfliktforschung fand vom 20. bis 22. September 2023 an der Technischen Universität Darmstadt statt. Die Teilnehmenden diskutierten die technologische Transformation in bewaffneten Konflikten und Kriegen sowie die Rolle neuer Technologien in Friedensbemühungen und Rüstungskontrolle.

Dialogpanel zu Kommunikationstechnologien für Frieden mit Laura Guntrum, PEASEC.

Mit über 100 Gästen aus Deutschland, internationalen Referent:innen und Vertreter:innen von rund 50 Organisationen bot die TraCe-Konferenz Science-Peace-Security ’23 eine Plattform für 40 Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der technischen Friedens- und Konfliktforschung. Themenschwerpunkte waren unter anderem Künstliche Intelligenz, unbemannte Waffensysteme, Raumfahrttechnologien, Rüstungskontrolle, und Cybersicherheit.

Ein besonderes Highlight war das Dialogpanel “ICT4Peace – The Role of Information and Communication Technology in (Digital Peacebuilding”) zur Digitalen Friedensförderung, das sich mit dem aufkommenden Trendthema “Digital Peacebuilding” befasste. Hierbei wurde die Brücke zwischen Praxis und Wissenschaft geschlagen, um die Chancen und Risiken der digitalen Friedensförderung multiperspektivisch zu beleuchten. Das Panel zur Rolle von Informations- und Kommunikationstechnologien in Friedensprozessen wurde von Prof. Dr. Markus Lederer (TU Darmstadt) moderiert. Die Veranstaltung bot Raum für einen öffentlichen Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, der lokalen Öffentlichkeit und Forschenden.

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Rolle digitaler Kommunikationstechnologien in Konfliktdynamiken und Friedensbemühungen. Insbesondere wurde die Bedeutung von Technologien betont, um Frauen und Menschen mit Behinderung in Friedensprozessen zu inkludieren. Laura Guntrum aus der Forschungsgruppe PEASEC, TU Darmstadt, betonte, dass Technologie als Werkzeug gesehen werden kann, um Frieden voranzubringen, und dass eine strikte Trennung zwischen “analogem” und “digitalem” Peacebuilding vermieden werden sollte.

Die TraCe-Konferenz zeigte die Relevanz und Vielfalt von Technologie in Bezug auf Frieden und Konfliktforschung auf. Die nächste Konferenz wird voraussichtlich 2025 am Forschungszentrum Jülich stattfinden.

Konferenz Science-Peace-Security

Ausgerichtet wurde die englischsprachige Konferenz von TraCe, einem hessischen BMBF-Forschungsverbund zu Transformationen politischer Gewalt, vom DFG-Sonderforschungsbereich CROSSING und vom Forschungsverbund Naturwissenschaft, Abrüstung und internationale Sicherheit FONAS. Die Konferenzreihe Science-Peace-Security wurde auf Empfehlung des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung im Jahr 2019 in Darmstadt ins Leben gerufen und wird seither vom Lehrstuhl Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC), unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Christian Reuter mit ausgerichtet. 2021 fand sie an der RWTH Aachen statt und wird voraussichtlich 2025 am Forschungszentrum Jülich ausgetragen.

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